Atomic Gauguin – Eine Partizipative Medienperformance

Samstag, 19. August 2023, 20:00 Uhr | Alfred Banze

Partizipative Medienperformance** von Alfred Banze, 60 min. en/de

Zum Leben & Werk des Kunstmalers Paul Gauguin, 1848 – 1903. Aber Gauguin lebt heute, in einem Kleingarten in Berlin, als erfolgloser Künstler Paul Alfred G. Von Europa enttäuscht wirbt er für eine Kolonie der freien Künste in Tahiti. Doch keiner seiner Künstlerfreund:innen will ihm dorthin folgen, stattdessen erhält er zahlreiche Vorschläge von ihnen, was er an ihrer Stelle dort tun könnte. Auf Tahiti angekommen, ist er entsetzt von Villenvierteln, korrupten Künstlern und verarmten Vorstadt-Siedlungen. Er zieht weiter auf das atomar verseuchte Mururoa-Atoll II. Inspiriert von den Ideen seiner Künstlerfreund:innen, schafft er ein Spätwerk, das von einem Militär entdeckt wird und weltweit Top-Preise erzielt. Doch die Sammler:innen erkranken an der atomaren Verstrahlung, wie der Künstler selbst.

*Basierend auf Beiträgen und Ideen von Künstler:innen aus Tahiti, Frankreich, Griechenland, Luxemburg, China, Mauritius, Papua-Neuguinea, Portugal, R.D. Kongo, USA, Deutschland und Berlin: Anja Wiese, Christine Falk, Clea T. Waite, Cronos, Dava Ffrog Wing, Dorit Trebeljahr, Frank Gerlitzki, Harry Flöter, Gaya, Jean-Paul Debouy, Jean-Paul Forest, Jérôme Descamps, Jürgen Claus, Julien Gué, Karl Heinz Jeron, Knky, Krishna Luchoomun, Künstler Treu, Laiza Pautehea, Li Lisha, Lilo Mangelsdorf, Markus Prem, Maurice de Martin, Max Sudhus, Merel Mirage, Michel Aniol, Mike Yonxi Mai, Mirjam Dorsch, Monak, Oliver Möst, Paul M Waschkau, Peter Kiefer, Raik Force, Ratoos Haoapa Gary, Reinhold Gottwald, Rolf Hinterecker, Sebastian Böwe, Stephan Groß, Susanne Themlitz, Sylvia Winkler, Tanya von Barnau-Sythoff, THS, Tom Albrecht, Tony Beilby, Tresor Kintoki, Verena Braunstein, Veronika Radulovic, Wei Xia, Wolfgang Hille, Zuzanna Skiba

*Die Performance mit Filmprojektionen, Sound, Gesang, Webcam, Zeichnung & Tanz ist dialog-orientiert. Paul Alfred G. agiert als „interaktiver Chatroom“, den man jederzeit zu seiner Vorführung befragen kann. Interessierte Zuschauer:innen & beteiligte Künstler:innen werden spielerisch in das Bühnengeschehen einbezogen.

Bildrechte: © Alfred Banze

Paul Gauguin war ein Reisender, ein Getriebener, ein unsteter Liebhaber, ein Suchender. Er war prägendes Mitglied diverser Künstlergruppen & Schulen, bevor er sich in die utopische Traumwelt seiner tahitianischen Malereien zurückzog, die heute als Meilenstein des Beginns der Kunst der Moderne gelten. Gauguin inszenierte sich als buntgekleideter Paradiesvogel, auf Tahiti lebte er mit minderjährigen jungen Frauen zusammen, in seinen Gemälden bediente er sich ganz bewusst aussereuropäischer Bild- und Symbolwelten, All dies ist Ausdruck einer Berufsdeformation, die die Kehrseite dieses Geniekultes offenbart, der die Basis des Aufbruchs der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts darstellt. Und doch, wie viele andere vor und nach ihm, war er erfüllt von kollektiven Utopien, ohne die die Kunst der Moderne nicht denkbar wäre.

Atomic Gauguin stellt humorvoll Bezüge zwischen kulturellen, politischen und ökonomischen Phänomen her, die heute regional und zugleich global wirken: Der Mythos des Künstlers, der Künstlerin als Aussteiger:in (Eskapismus versus Ausgrenzung), Gender, Kolonialismus & Umweltzerstörung.

Bildrechte: © Alfred Banze
Wo?Glashaus Borken (Hessen)
Wann?19.08.2023 | Einlass 19:00 Uhr | Beginn 20:00 Uhr
Für wen?für Erwachsene
Eintrittfrei | um eine Spende wird gebeten
Mehr zum Künstlerhttp://www.atomicgauguin.de/


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